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Allochthone Mauereidechsen in Altenhain STEVE HAHNEMANN
Ob die Tiere selbst aus dem ca. 2 km entfernten Steinbruch Ammelshain ihren Weg dorthin gefunden haben oder ob es das Ergebnis einer Sekundäraussetzung ist, lässt sich wohl nicht zweifelsfrei feststellen. Auch hier handelt es sich um Podarcis muralis muralis, also der südosteuropäischen Nominatform der Mauereidechse. Die Männchen zeichnen sich durch eine intensiv ziegelrote Bauchfärbung aus. Es ist jedem, der den Steinbruch Ammelshain besucht, ans Herz gelegt einen Abstecher nach Altenhain zu machen. Dieser Steinbruch ist ein idyllisches Stück Natur. Hohe Felswände aus Porphyr umschließen ein kleines "Tal" mit einer großen Trockenwiese und einem kleinen See mit glasklarem, erfrischendem Wasser. Es gibt dort auch einen offenen Schachteingang für die ganz Waghalsigen, Lebensmüden oder Fledermausliebhaber. Die Trockenwiese wird von zahlreichen blauflügligen Ödlandschrecken besiedelt. Die Mauereidechse kommt im Bereich der Felswände in großer Stückzahl vor, meidet aber die offenen Flächen. Laut SCHULTE et al. sollen um die 250 Podarcis dort leben. Mittlerweile dürften es wohl sogar noch mehr sein. Nach meiner subjektiven Einschätzung ist die Anzahl der Individuen pro Quadratmeter noch größer als in Ammelshain. Doch die Mauereidechse ist nicht die einzige herpetologisch interessante Art.
So kann man im Steinbruch auch die Ringelnatter (Natrix natrix) recht zuverlässig finden. Die Jungtiere verstecken sich gerade in den frühen Morgenstunden unter flachen Steinen.
Wo sich so viele Eidechsen tummeln darf natürlich der spezialisierte Eidechsenjäger in Form der Schlingnatter (Coronella austriaca) nicht fehlen. Auch sie ist hier regelmäßig anzutreffen.
Im hinteren Bereich des Steinbruchs steht ein zerfallenes Gebäude ohne Dach. Hier ist es feucht und schattig. Dieses Domizil nennen Blindschleichen (Angius fragilis) ihr Eigen. Verfasser: Steve Hahnemann, SteveHahnemann@web.de |